Dreharbeiten am BG/BRG Gmünd

Mein Name ist Julia Jillecek und ich bin ehemalige Schülerin des BG/BRG Gmünd. Obwohl meine Schullaufbahn bereits vor einigen Jahren endete, blieb der Kontakt zur Schule weiterhin bestehen: Nachdem ich bereits während meines Bachelorstudiums ein Semester lang am BG/BRG Gmünd unterrichten durfte, kehrte ich nun für Dreharbeiten im Rahmen meiner Masterarbeit erneut an die Schule zurück. In Zusammenarbeit mit Herrn Dir. Mag. Ronald Binder erstellte ich einen Videobeitrag für einen MOOC, was „Massive Open Online Course“ bedeutet.

Was ist ein MOOC?
Darunter versteht man kostenlose Online-Kurse, die offen lizenziert und für alle Personen frei zugänglich sind. „Massive“ bezieht sich darauf, dass das Format erlaubt, eine große Anzahl an Teilnehmenden zu erreichen. Praktisch daran ist, dass die angebotenen Kurse weder an einen gewissen Ort, noch an konkrete Kurszeiten gebunden sind – eine funktionierende Internetverbindung und Interesse reichen vollkommen aus, um mitzumachen. MOOCs verfolgen also das Ziel, hochwertige Bildungsinhalte für alle leicht verfügbar zu machen [1].

Ein wenig Geschichte
Die Kanadier Stephen Downes und George Siemens stellten 2008 den ersten Kurs dieser Art online. Im Jahr 2011 folgten drei Kurse der Stanford-Universität, für die sich 90.000 Menschen aus der ganzen Welt inskribierten – an Folgekursen zeigten sogar an die 160.000 Personen Interesse. Diese Einheiten waren so konzipiert, dass Inhalte in Form von Videos dargelegt wurden, worauf Multiple-Choice-Fragen folgten [2]. Weitere Methoden, die bei MOOCs im Allgemeinen eingesetzt werden, sind die Bereitstellung von Lesematerial, Diskussionsforen und Quizzes [1]. Dieses Konzept beschränkt sich jedoch nicht nur auf Nordamerika, sondern fand im selben Jahr auch im deutschsprachigen Raum Anklang [2].

Unser MOOC-Beitrag
Bereits im Jahr 2023 erschien auf der Plattform „iMooX“ ein von den Universitäten Wien und Graz, sowie der PH Wien ins Leben gerufener MOOC zum neuen Lehrplan in Physik [3]. Diesem MOOC, der eine Fortbildungsmöglichkeit für Physiklehrende darstellt, soll nun ein zweiter folgen. Herr Dir. Mag. Ronald Binder als Co-Autor des aktuellen Physiklehrplanes und ich möchten den Lehrkräften in unserem Beitrag den didaktischen Grundsatz der Reduzierung der Mathematisierung im Physikunterricht näherbringen. Damit ist gemeint, dass Formeln lieber qualitativ betrachtet werden sollten, anstelle auf „Einsetzen – Umformen – Berechnen“ zu setzen. So erarbeiteten wir ausgehend von einigen Experimenten die Newtonsche Bewegungsgleichung mit Schüler:innen der zweiten Klassen – und das, ohne eine einzige quantitative Berechnung mit ihnen durchzuführen.
An dieser Stelle möchte ich mich nicht nur bei Herrn Dir. Mag. Ronald Binder und unserem Technikbeauftragten Armin Weber für die tolle Zusammenarbeit, sondern auch bei den Schüler:innen der 2A und 2C ganz herzlich für ihre aktive Mitarbeit bedanken. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, mit euch allen zusammenarbeiten zu dürfen!

 

Quellen:
[1] Technische Universität Graz (o.D.): Über iMooX. URL: https://imoox.at/page/about [Zugriffsdatum: 30.04.2024]
[2] Leibniz-Instituts für Wissensmedien (2021): MOOCs – Hintergründe und Didaktik. URL: https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/mooc [Zugriffsdatum: 30.04.2024]
[3] Hopf, Martin (2023): Neuer Lehrplan Physik Sekundarstufe I. URL: https://imoox.at/course/neuerlehrplanphysik [Zugriffsdatum: 30.04.2024]