Brief von DI Peter Haumer zu seinem Ausscheiden aus dem Elternverein

Liebe Alle,

an dem Termin morgen Montag kann ich leider nicht persönlich teilnehmen, da ich zu der Zeit in München sein werde.

Ich möchte die Gelegenheit aber gerne nutzen, um mich bei Euch ALLEN für ALLES zu bedanken.

Pars pro toto Danke ich Dir lieber Michael persönlich, für Deinen überdurchschnittlichen Einsatz, die kooperative Zusammenarbeit und Deine konsequente und klare Vorgangsweise !

Wie einige wissen, bin ich ein absoluter Verfechter des Schultyps ´Gymnasium´ und im Besonderen unserer Schule selbst !
Zu jeder Zeit und ganz besonders in Zeiten wie diesen ist eine umfassende Allgemeinbildung notwendiger denn je, um den Mut und die intellektuelle Kraft zu haben, das was Medien u. Politik „anbieten“, kritisch zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Wissen macht mutig !
Auch das Erlernen und Erüben eines faktenbasierten Diskurses mit wohlüberlegten Argumenten ist notwendiger denn je, und ermöglicht es, seinen persönlichen Horizont zu erweitern.
Der Wandel innert typischer Berufslaufbahnen ist mittlerweile mehr Standard als atypisch und beinhaltet nunmehr jede Menge Veränderungen, für die eine solide Basis aus meiner Sicht zwar möglicherweise nicht eine hinreichende aber sehr wohl eine absolut notwendige Bedingung ist, um diese erfolgreich zu meistern.
Über das Berufliche hinaus erschließt sich die Vielfalt des Lebens aus meiner Sicht nur mit entsprechend breit gefächerten Interessen, welche geweckt und gefördert werden wollen.
Das Wecken und Fördern von musisch kulturellen Interessen und Kreativität trägt zu einem erfüllten Leben bei.
Davon bin ich zutiefst überzeugt.

Mit den Füßen am Boden und dem Kopf in den Wolken !  

Ich selbst durfte ebenfalls diese unsere Schule absolvieren,
und konnte in meinem Fall an der TU Wien (damals mit durchaus großem Erstaunen) feststellen, dass das Ausbildungsniveau – euphemistisch formuliert – durchaus unterschiedlich ist …
Von einer Abelschen Gruppe beispielsweise hatte in meinem Jahrgang (im Gegensatz zu mir und meinen ehemaligen Mitschülern) zuvor niemand etwas gehört gehabt.

Mehr als dreißig Jahre später durften unsere beiden Kinder ebenfalls diese Basis fürs Leben legen und dabei zusätzlich jede Menge Potentiale heben.

Die Weiterentwicklung welche nunmehr auch eine wirtschaftliche Grundausbildung beinhaltet (Stichwort Unternehmerführerschein) freut mich sehr.

Es gibt bildungsbezogen absolut nichts Vergleichbares.

Und dies alles auch sozioökonomisch verträglich, da wohnort-nahe, ohne zusätzliche Kosten für Schulgeld und Unterkunft.

Beständigkeit und Kontinuität sowie kameradschaftliches Umfeld ebenso wie das Üben und Verfeinern sozialen Verhaltens bieten als Felsen in der Brandung Halt in einer Lebensabschnittsphase (Stichwort: Pubertät), die diverse Klippen beinhaltet, welche es möglichst havariefrei zu umschiffen gilt.

Die Entwicklung vom 10-jährigen Kind zum 18-jährigen (fast) Erwachsenen ist wohl einer der prägendsten und faszinierendsten Abschnitte im Leben eines Menschen. Hierbei umfassend Potentiale auszuschöpfen und zwischenmenschliches sowie gruppendynamisches Interagieren zu verfeinern, erachte ich als die edelste und zugleich sinnvollste Form einer holistisch-nachhaltigen Reifung.

Im kooperativen Spannungsfeld des Dreibeins LehrerInnen, SchülerInnen u. Eltern, welches nicht nur aus geometrischer Sicht eineindeutig eine Ebene bildet[sic!], möge dies im unabdingbaren Zusammenspiel auch weiterhin gelingen.

Ich ersuche Euch in diesem Sinne, diesen Schatz zu bewahren und gleichzeitig zeitgemäß weiterzuentwickeln und wünsche dazu allen weiterhin (respektive in Zukunft) daran Beteiligten ganz viel Kraft und Motivation sowie last but not least jede Menge Freude dabei.
 

Vivat crescat floreat Gymnasium Gmünd! Herzlichst Euer
Peter Haumer