Ausflug ins Wiener Volkstheater

„Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt

Volkstheaterbesuch2015Eine O-Ton-Collage aus den Berichten der SchülerInnen der 5A, zusammengestellt von Prof. Elisabeth Stelzhammer.

Valentinstag oder Damenslalom in Beaver Creek, das wär’s gewesen, doch wir?

Wir fahren ins Theater…..

Es war einmal vor noch gar nicht allzu langer Zeit, wir schrieben den 14. Februar 2015, als sich die 5A sowie einige Schüler/innen aus der 5B und 6B mit einigen LehrerInnen samt Herrn Direktor auf den Weg zum Volkstheater in Wien machten, um das literarische Meisterwerk „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt, welches wir im Unterricht gelesen und ausführlich besprochen hatten, nun auch als Theaterstück auf uns wirken zu lassen…..

Den Valentinstag stellt man sich mit roten Rosen, romantischem Essen und gemütlichem gemeinsamem Fernsehen vor, aber wir brachen die Norm……

Es war zwar Samstag, aber naja, was macht man nicht alles, um ein erstklassiges Theaterstück sehen zu können?…..
Daheim auf der Couch liegen und fernsehen hätte ich zwar bevorzugt, aber auch den Ausf
lug ins Theater konnte ich genießen……

Zitat_AllesDenkbareAnfangs war es nur ein Buch…..
Niemand hätte erwartet, dass wir wirklich ins Volkstheater fahren…..
Ein paar Wochen zuvor, als Frau Prof. Stelzhammer uns fragte, ob wir ins Theater fahren wollten, stieß sie auf große Begeisterung. Die wurde zwar etwas gedämpft, als sie uns erklärte, dass wir vorher das Stück lesen müssten, aber das nahmen wir dann doch alle in Kauf…..
Ich habe mich eigentlich ziemlich intensiv mit der Lektüre auseinandergesetzt, da mich der Inhalt sehr beschäftigt hat. Ich fand die vielen Interpretationsmöglichkeiten faszinierend……
Das Lesen und Interpretieren des Stückes erwies sich als äußerst hilfreich, um die Komplexität der Komödie besser erfassen zu können…..
Als sich ankündigte, dass wir „Die Physiker“ im Unterricht lesen würden, war ich nicht sonderlich begeistert, doch im Nachhinein bin ich froh, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich das Stück ohne die Vorbereitung richtig verstanden hätte…..
Da wir im Deutschunterricht das Buch gelesen und ziemlich genau durchbesprochen hatten, konnten wir uns laut unserer Lehrerin „voll und ganz auf die Inszenierung konzentrieren“…..
Wir waren bestens vorbereitet, um diesen Ausflug zu genießen…..

Zitat_EineGeschichteIstDannZuEndeGedacht
Also machten wir uns besonders schön und schick…..
Frau Prof. Stelzhammer, die diesen Ausflug organisierte, hatte uns empfohlen, uns etwas schöner zu kleiden, und das haben wir Burschen alle sehr ernst genommen, nur einer nicht. Der Khuslen, dieser Schlingel!……
Für diese Theateraufführung kaufte ich mir am Vormittag das erste Sakko. Dazu trug ich ein schwarzes Hemd und eine schwarze Jeans…..
Schon stundenlang vor der Abfahrt diskutierten wir Mädchen, was wir denn nun anziehen würden. Nach langem Überlegen wählte ich kein Kleid aus wie viele andere, weil es mir dann doch zu kalt war, sondern eine graue Hose und ein rotes Spitzentop…..
Voller Freude und Begeisterung suchte ich meine schönsten Kleidungsstücke und probierte unzählige Outfits, da ich an diesem Abend besonders hübsch sein wollte…..
Ich hatte nur einen kurzen Rock und eine dünne Strumpfhose an, doch kalt wurde mir nicht, da die letzte Reihe im Bus ziemlich kuschelig war…..

Die Fahrt war ziemlich lustig und kuschelig…..
Dadurch war es kein Problem, zwei Stunden im Bus auszuhalten….Die Fahrt war ziemlich angenehm….Der Ausflug war ziemlich schön. Besonders die Busfahrt. Es war nie langweilig, wie es meist der Fall bei Schulbusfahrten ist….Wir haben die ganz Zeit geredet, gelacht und auch geweint. Geweint aber auch nur, weil alles so lustig war…In unserer Klasse kann man sich sowieso alles erzählen. Jeder weiß so ziemlich alles von jedem….Klar, dass da so ein Ausflug nur Spaß machen kann….

Zitat_DieSchlimmstMoeglicheWendung
„Das Volkstheater sieht ja wahnsinnig toll aus!“…..
Als wir nach der langen, aber lustigen Fahrt vor dem Volkstheater hielten, war ich schon ein bisschen aufgeregt……
Stuckverzierungen, wenn man den Kopf hebt, dunkelroter Samtteppich und dunkelrote Samtsessel. Ich hatte ja damit gerechnet, dass das Wiener Volkstheater schön eingerichtet ist, aber nicht, dass es darin aussieht wie in einem barocken Palast. Schöne Location für einen etwas anderen Valentinstag…..
Als wir dann das Theater erreichten, waren wir beeindruckt. Der Saal war zwar alt, aber auch prunkvoll und die Decke war so schön wie eine Kirche verziert. Das Einzige, was zu bemängeln war, waren die engen Plätze, weshalb man sich seitlich hinsetzen musste, um keine blauen Flecken an den Knien zu bekommen…..
Es war das erste Mal, dass ich im Volkstheater war, weswegen mir dort alles etwas ungewohnt vorkam. Von außen sieht das Theater sehr unscheinbar aus, doch von innen ungefähr so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vor allem die Verzierungen und die Deckenmalerei im Bühnensaal haben mit sehr zugesagt…..
Der Baustil des Theaters hat mir sehr gefallen. Ich finde es schade, dass man ihn heute nicht mehr anwendet…..
Der Saal hatte eine sehr prunkvolle, vielleicht etwas einengende Wirkung auf mich, was womöglich daran lag, dass den Beinen, wenn man sich auf die rot gepolsterten, aber doch harten Holzsessel setzte, nicht viel Freiraum gewährt wurde. Als das Stück begann, war das allerdings schnell vergessen…..

Zitat_TraegerEinerDramatischenHandlung

Als der Vorhang aufging…..
Auch die gelungene Inszenierung trug zum Verständnis des komplizierten Themas bei. So waren die drei Physiker im Irrenhaus in ihren Handlungen weitaus besser nachvollziehbar, wenn man sie sehen konnte, als wenn man nur über sie las….
Das Stück war auch sehenswert, zu Beginn zwar langatmig, besonders, wenn man die Handlung schon kannte, aber am Ende toll inszeniert, wobei auch das anfangs etwas verwunderliche Bühnenbild Sinn bekam…..
Das Stück war meiner Meinung nach gut, mir gefiel nur das Bühnenbild überhaupt nicht…..
Es beschrieb einen üppigen Salon in einer alten Villa, die Möblierung bestand allerdings nur aus Sitzmöbeln. Zudem war an der Wand eine Tapete angebracht, die schräge Dreidimensionalität vermittelte…..
Das alles wirkte sehr überladen, die schauspielerischen Leistungen gingen darin etwas unter…..
Was wollte man dadurch vermitteln? Dass die Einrichtung genau so verrückt ist wie die Insassen?…..
Das Stück selbst verlief relativ unspektakulär – bis auf den Schluss…. Als diese grelle Welt, dargestellt durch die grelle „Bühnentapte“, über den Physikern zusammenbrach, habe ich die Bedeutung des Bühnenbildes verstanden…..
Das Highlight war das Ende des Stücks. Man sah, wie sozusagen die Welt über den Hauptfiguren zusammenbrach und das wurde genau so wie im Buch beschrieben umgesetzt…..
Dass zum Schluss nicht der Vorhang zuging, sondern eine Wand mit Gitterstäben heruntergefahren kam, hat mir sehr gut gefallen…..
Die Besetzung war ganz passabel….Ich finde, die Besetzung war sehr gut getroffen. Man merkte, dass man das Stück etwas modernisieren wollte und deshalb hatten manche Personen auch Kleidung der heutigen Zeit an…..Die Oberärztin hätte ich mir jünger vorgestellt und den Missionar schlichter und zurückhaltender…..
Der zweite Akt gefiel mir weit besser…..
Meine Lieblingsszene bleibt aber immer noch die Stelle, wo die neun Kinder mit ihren Eltern ein leicht schrilles Blockflötenstück spielten….
Insgesamt gefiel das Stück den meisten besser als das Buch, was damit begründet wurde, dass man es wegen der bildlichen Darstellung besser verstand und die lustigen Stellen besser erkenntlich waren….


Zitat_JePlanmaeszigerDieMenschenVorgehen
Mit vollen Bäuchen schläft es sich bekanntlich besser….
Nach der Vorstellung gab es mit einem Besuch beim Mc Donalds in Stockerau ein weiteres Highlight, welches ebenfalls dazu beitrug, dass ich es nicht bereute, mich nicht mit einem Sackerl Chips vor den Fernseher gelegt zu haben…..
Ein anderer Höhepunkt des Abends war die Einkehr bei Mc Donalds. Wir überforderten gekonnt das Personal der Filiale in Stockerau, und das in tiefschwarzer Nacht…..
Das Überraschendste am ganzen Ausflug war der Besuch beim Mc Donalds. Wer hätte das gedacht? Danke Herr Direktor!…..
Noch mehr über unseren Besuch beim Mc Donalds freute sich meine kranke Schwester,….weil ich ihr Pommes mitbrachte…..

….ein interessanter, spannender und lustiger Ausflug
Trotz der Übermüdung am anschließenden Faschingssonntag war die Exkursion ins Wiener Volkstheater am 14. Februar 2015 ein literarischer Genuss…..
Der Ausflug war wirklich sehr schön und ich bin froh, dass ich mit war.